Wissenswertes über Alpakas

Eine alte peruanische Weisheit sagt:

„Alpakas sind die abgesandten Engel der Götter.“

Herkunft und Lebensraum

Herkunft und Lebensraum

Herkunft: Alle kamelartigen Tiere haben gemeinsame Vorfahren, die Urkameliden. Ein Teil wanderte während der letzten Eiszeit vor rund zwei Millionen Jahren von Nordamerika aus Richtung Asien und entwickelte sich dort zu den Altkameliden (Dromedare und Trampeltiere). Der andere Teil machte sich auf den Weg nach Südamerika und entwickelten sich dort zu den Neukameliden, den Guanacos, von denen die Lamas abstammen und kleineren Vicunjas, den wilden Vorfahren der Alpakas. Bei Letzteren unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten, die Huacayas und die Suris. Wir haben Huacaya Alpakas, die eine stärkere Bewollung haben.

 

Lebensraum: Südamerika ist vor allem für seinen Amazonasregenwald und die Anden bekannt. Mit 7500km Länge ist er der längste und mit knapp 7000m auch der zweithöchste Gebirgszug dieser Erde. Zwischen den mächtigen Bergen erstrecken sich in einem Bereich von 3000m bis über 4000m über dem Meeresspiegel ausgedehnte Hochebenen mit kargem Bewuchs. Hier ist die Heimat der Alpakas und Lamas. Wer hier überleben will, muss nicht nur mit dünner Luft, hoher UV-Strahlung, extremer Mittagshitze, Minusgrade bei Nacht und eingeschränktem Angebot von Wasser zurecht kommen, er darf als Vegetarier auch nicht wählerisch sein. Alpakas haben sich hervorragend an diese Extreme angepasst und in der nicht gerade lebensfreundlichen Einsamkeit der Anden ihren Lebensraum gefunden. 

 

Der Mensch und die Alpakas: Wie lange die gemeinsame Geschichte von Mensch und Alpaka tatsächlich ist, weiß wohl keiner so ganz genau. Erstmals wurden sie vor rund 5000 Jahren von den Inkas schriftlich bzw. symbolhaft erwähnt. Man geht davon aus, dass sie schon vor dieser Zeit aus den wildlebenden Vicunjas und Guanacos domestiziert wurden. Sie zählen somit zu den ältesten Haus- bzw. Nutztieren. Die etwas größeren Lamas werden noch heute als Transportmittel eingesetzt. Sie sind eine unverzichtbare Hilfe im Tragen von Lasten im unwegsamen Gelände und der dünnen Luft bis über 5000m hinaus. Die leichteren und kleineren Alpakas werden besonders wegen ihrer feinen Wolle (Vlies) geschätzt, dienen aber auch als Fleischlieferant. Noch heute helfen die ehemaligen Wildtiere den Landwirten ihr täglich Brot zu verdienen.

Fragen und Antworten

Alpakas sind faszinierende Tiere, zu denen man eine sehr enge Beziehung aufbauen kann. Man lernt nie aus. Einige wichtige Fragen wollen wir hier beantworten. Wenn Du mehr wissen willst, komm einfach vorbei. Die Lebenshofalpakas und wir freuen uns auf deinen Besuch.

Ernährung: Was fressen Alpakas?

Alpakas dürfen in freier Wildbahn nicht sehr wählerisch sein, was das Futter betrifft. Ausgewachsene Tiere fressen rund 3kg Gras oder auch Heu pro Tag. Frisches Wasser mögen sie natürlich auch.

Das Leben eines Alpakas: Fortpflanzung, Alter, ...

Alpakafohlen (Cria) kommen meist als Einzelkind auf diese Welt. Sie sind sofort fit, stehen auf, laufen los und beginnen kurz darauf, sich an der Milchbar von Mama zu stärken.

Mit rund 18-24 Monaten geschlechtsreif, die weiblichen Tiere (Stuten oder Hembras) etwas früher, die Männer (Hengste oder Machos) etwas später. Die Tragezeit ist mit fast einem Jahr ziemlich lang.

Alpakas werden rund 20 Jahre alt. 

Spucken Alpakas?

Ja, das kann schon mal vorkommen, wenn ein Alpaka sich bedroht fühlt, Angst hat oder als Warnung, wenn die Rangordnung geklärt werden muss. Die „Spucke“ ist genauer gesagt keine Spucke, sondern Magensaft oder eine Mischung mit kürzlich gefressenem Gras oder Heu. 

Wie kann man Alpakas und Lamas unterscheiden?

Das einfachste Unterscheidungsmerkmal ist wohl die Größe und das Gewicht. Lamas, die von den Guanacos abstammen, erreichen eine Schulterhöhe von 120cm und erreichen ein Gewicht von 130kg. Alpakas, die von den zierlicheren Vicunjas abstammen, rund 90cm und 70kg.

Optisch unterscheiden sie sich natürlich auch. Alpakas haben kleinere, kurze, gerade Ohren, die (meist) senkrecht nach oben stehen, ein eher rundliches Gesicht und weichere Körperformen. Die Ohren von Lamas, sind deutlich länger und etwas nach vorne gebogen und ihr Körper wirkt eher kantig und stakselig.

Dann wäre da noch das Fell. Alpakas wirken wie überdimensionierte Plüschtiere, da sie ein  außergewöhnlich feines, weiches und dichtes Fell haben. Lamas sind wesentlich zotteliger und wirken im direkten Vergleich schon fast ungepflegt.  

Summa summarum: Alpakas haben eindeutig mehr Kuscheltiercharakter ☺️.

Alpakawolle, das Vlies der Götter?

Alpakavlies ist weltweit sehr gefragt. Sie zählt mit Kaschmir, Mohair und Angora zu den wohl qualitativ hochwertigsten, edelsten und somit auch teuersten Fasern der Welt.

Einmal im Jahr, zu Beginn der warmen Jahrzeit, wird geschoren. Je nach Größe des Tieres kommen so 2,5 bis 4,5kg Vlies zusammen, die zu Alpakawolle (aus dem Unterhaar, sprich Flaum- und Wollhaare) und Alpakahaar (dickeres und gröberes Oberhaar, das Deckhaar) weiterverarbeitet werden.

Man kann zwei Wolltypen unterscheiden: Huacaya Alpaka haben sehr feine und gekräuselte Wollfasern, Suri Alpakas sind eher gleichmäßig gelockt und haben eine glatte Haaroberfläche.

Farben: Auch etwas Besonderes ist die Farbvielfalt. Alpakasvlies kommt 25 Naturfarbtönen, von weiß, über verschiedene Braun- und Grautöne bis hin zu tiefem Schwarz vor.

Die Fasern der Alpakawolle sind hohl und besitzen dadurch ein erstklassiges Isolations- und Ausgleichsverhalten. Sie halten bei kalten Temperaturen mollig warm und bei Hitze angenehm kühl. Sie sind aber auch sehr robust, langlebig und schmutzabweisend. Im Vergleich zum Schaf sind sie 3x reißfester, 7x wärmer, sie kratzt nicht und bleibt geruchsneutral. Auslüften reicht in der Regel völlig aus.

Bei Allergikern ist sie auch sehr beliebt, da der hohe Anteil an Wollfett (Lanolin) antibakteriell wirkt. 

Verwendung: Alpakawolle wird vor allem in hochwertigen Kleidungsstücken, Decken und Kopfkissen eingesetzt.